16.04.2025

Burghausens BOL-Handballer schreiben in der Sportparkhalle Geschichte


Herzogstädter werden Altbayerischer Meister und schaffen damit den Aufstieg in die Oberliga.

Die BOL-Handballer des SV Wacker Burghausen haben ihr wichtigstes Spiel der Saison gewonnen. Am Samstag bezwang die Mannschaft des Interimstrainer-Duos Michael Kalchauer und Helmut Aigner im letzten Saisonspiel den Tabellensechsten SC Freising mit 36:27 und sicherte sich damit vor 300 feiernden Zuschauern in der Sportparkhalle den Meistertitel in der höchsten Liga des Bezirks Altbayern. In ihrer fast 79-jährigen Vereinsgeschichte steigen die Herzogstädter nun zum dritten Mal, nach 1998 und 2022, in die fünfthöchste deutsche Spielklasse auf.

Neu ist für den SVW allerdings der Name der Liga, die im vergangenen Jahr, im Zuge der Ligenstrukturreform des Deutschen Handballbundes (DHB), von Landesliga in Oberliga umbenannt wurde.

19 Siege aus 22-Spielen (38:6-Punkte) und ein Torverhältnis von + 125 (641:516) spiegeln eine Saison wider, die von großer Spannung aber auch von viel Fleiß, Herz, Zusammenhalt, Leidenschaft und Durchhaltevermögen eines jeden Einzelnen geprägt war. Gerade die Duelle mit dem Tabellenzweiten ASV Dachau, der zur selben Zeit beim TV Altötting knapp mit 25:23 unterlag, dem Tabellendritten SpVgg Altenerding und dem Tabellenvierten SSG Metten zeigten, dass die Herzogstädter für diesen großartigen Erfolg hart arbeiten und viel leisten mussten. Auch gegen die mit großem Selbstbewusstsein angereisten Domstädter sollten die Burghauser nichts geschenkt bekommen. Die Mannschaft war sich allerdings ihrer Aufgabe im Vorfeld vollauf bewusst, da nur ein Sieg gegen die Domstädter den sicheren Weg zur Bezirksoberliga-Meisterschaft und dem damit verbundenen Oberliga-Aufstieg ebnete. Top eingestellt und hochmotiviert ging der SVW ins Spiel und ließ von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, wer am Ende diese Begegnung für sich entscheidet. Durch zwei Rückraumkracher von Thomas Reitmeier und Martin Gizler sowie durch zwei Tempo-Gegenstöße von Thomas Reitmeier und David Derek führte Wacker nach 7-Minuten mit 4:0. Im weiteren Verlauf der Begegnung, die von den Chamer Schiedsrichtern Fritz Prenißl und Karl-Heinz Späth souverän geleitet wurde, dominierte der SVW durch seine starke Defensive um den bärenstarken Abwehrregisseur David Derek und den glänzend aufgelegten Wacker-Schlussmann Almin Bojic, der von den Gästen kaum zu bezwingen war. Im Angriff spielten die Schwarz-Weißen um Spielmacher Cristian Toth sehr diszipliniert und nutzten dabei die vielen Torchancen mit der nötigen Konsequenz. Über weitere sehenswerte Treffer von Tobias Bieringer und David Derek sowie durch zwei verwandelte Strafwürfe von Christian Schreyer, der von der 7-Meter-Linie wieder äußerst souverän agierte, führte Burghausen nach 17-Minuten mit 12:4. Jeder Wacker-Akteur, der nun eingewechselt wurde, zeigte fortan, warum man sich den Aufstieg in dieser Saison redlich verdient hatte. Torwart Alexander Langenfaß wusste unter anderem mit einem gehaltenen 7-Meter (19.) zu überzeugen, während im Angriff Tobias Bärsch, Michael Kalchauer und Christoph Schreyer mit ihren Treffern für das zwischenzeitliche 17:8 (26.) sorgten. Kurz vor der Pause konnten die Gäste nochmals auf 17:12 verkürzen, ehe Michael Kalchauer mit einem direkten Freiwurf die Freisinger Defensive samt Torwart düpierte und damit den 18:12-Halbzeitstand sicherstellte. In der zweiten Hälfte rannten die kampfstarken Freisinger gegen das Burghauser Abwehrbollwerk nochmals vergeblich an, da der Einsatz jedes einzelnen „Wackerianers“ stimmte. Vor allem, der nun wieder im Tor stehende Almin Bojic glänzte mit einer weiteren Reihe von Paraden. Die daraus resultierenden Ballgewinne nutzten im Gegenzug Tobias Bieringer, Christian Schreyer, Martin Gizler sowie Cristian Toth zur zwischenzeitlichen 25:15-Führung (43.). Damit war die Vorentscheidung dieser Begegnung getroffen, da die Burghauser diesen 10-Tore-Vorsprung durch bis zur 51. Minute halten konnten. Die Burghauser verfielen dennoch noch nicht in Ekstase, sondern zeigten bis zum Schluss ein starkes Spiel. Ferdinand Geraldy, Cristian Toth, Robert Wiedl per Tempo-Gegenstoß sowie Tobias Bieringer, Christian Schreyer und Michael Kalchauer, in seinem letzten Spiel für die erste Herrenmannschaft (siehe gesonderter Bericht), drehten in der Schlussphase nochmal auf und beantworten jedes Freisinger Tor mit dem passenden Gegentreffer. In den letzten 30-Sekunden der Begegnung war es dann Geburtstagskind Ferdinand Geraldy vorbehalten mit einem Rückraumkracher den vielumjubelten 36:27-Endstand zu erzielen. Damit endete eine geschichtsträchtige Saison, die in der Herzogstadt eine Handballbewegung auslöste, die viele Kinder zu diesem tollen Sport und viele begeisterte Menschen in die Sportparkhalle brachte. Im Anschluss an die Begegnung herrschte bei den Burghausern große Freude als Claudia Mundry als Vertreterin des Bezirks Altbayern die Ehrung der Mannschaft mit der Übergabe des Meisterwimpels und der Urkunde übernahm. „Herzlichen Glückwunsch dem SV Wacker Burghausen zur Aufstiegsmöglichkeit in die nächste Liga und zum Gewinn der Meisterschaft in der Bezirksoberliga!“, erklärte Mundry, die sie sich riesig gefreut hatte, diese Ehrung in Burghausen zu übernehmen. „Zu einer Meisterfeier gehört ebenfalls ein super Spiel“, betonte Mundry, die hiermit unter dem großen Applaus der Zuschauer und der Burghauser Meistermannschaft die sehr sportliche und faire Leistung des SC Freising sowie die tadellose Spielleitung der Schiedsrichter Fritz Prenißl und Karl-Heinz Späth hervorhob. Im Anschluss feierte Mannschaft mit ihren Fans eine große Aufstiegsparty, die erst in der späten Nacht ihr Ende fand.

Für den SV Wacker Burghausen spielten Almin Bojic und Alexander Langenfaß im Tor sowie Cristian Toth (5), Christian Schreyer (5/4), Thomas Reitmeier (5), Michael Kalchauer (4), Tobias Bieringer (3), David Derek (3), Ferdinand Geraldy (3), Florian Staudhammer (3), Martin Gizler (2), Tobias Bärsch (1), Robert Wiedl (1) und Christoph Schreyer (1).


Unsere Sponsoren