19.09.2023 |
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Von: Alexander Langenfaß |
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Landkreisderby-Krimi endet mit leistungsgerechtem Unentschieden |
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Die Bezirksoberligahandballer des SV Wacker Burghausen, um ihren neuen Trainer Ivan Meter, holten am Samstag im Landkreisderby gegen den TV Altötting ein 27:27-Unentschieden. In einem waren Handball-Krimi, der von rund 500-Zuschauern verfolgt wurde, kamen die Burghauser, die vor einer Woche noch ein Vorbereitungsspiel beim oberbayerischen Bezirksoberligisten TSV Vaterstetten absolvierten (26:24-Niederlage), nicht gut in die Begegnung. Die Wallfahrtsstädter, die in der letzten Saison den vierten Tabellenplatz in der Bezirksoberliga erreichten, legten dagegen munter los und führten nach 7-Minuten verdient mit 5:1. Im weiteren Spielverlauf stellte sich die Wacker-Defensive immer besser auf den TVA-Rückraum sowie auf das Kreisläuferspiel des Lokalrivalen ein und startete fortan eine wahre Aufholjagd. Wacker-Torhüter Daniel Donner, der sich durch einige großartige Paraden auszeichnen konnte, sorgte für den notwendigen Rückhalt, während in der Offensive die Rückraumakteure Cristian Toth, Michael Kalchauer sowie Außenspieler Florian Staudhammer die nötigen Treffer erzielten. Angetrieben von Donners Leistung konnte sich die Wacker-Defensive, um die Abwehrregisseure Christian Schreyer und Thomas Reitmeier, zunehmend stabilisieren. Zur Mitte der ersten Halbzeit folgte dann der große Schock, als sich der Altöttinger Spielmacher Simon Antwerpen in einem Zweikampf sehr schwer am Ellenbogen verletzte und im Anschluss mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Im Spiel des TVA war nun verständlicherweise ein kompletter Bruch zu erkennen. Zwischen der 14. und 20. Minute kassierten die Burghauser kein Gegentor mehr, sodass man sich durch weitere Treffer von Toth und Schreyer eine 11:8-Führung erspielte. Der SVW blieb fortan spielbestimmend und hatte nach Altöttinger Gegentreffern durch den bärenstark agierenden Cristian Toth sowie durch Florian Staudhammer, der am Ende mit 8-Treffern der treffsicherste Burghauser Torschütze war, immer die passende Antwort parat. Darüber hinaus übernahmen die Routiniers Michael Kalchauer und Thomas Reitmeier die notwendige Verantwortung, sodass sich Wacker bis zur 28. Minute eine 15:12-Führung erspielte. Diese Führung verspielte der SVW durch technische Fehler jedoch viel zu leichtfertig, sodass der TVA kurz vor der Halbzeitpause den 15:14-Anschlusstreffer herstellen konnte. Im Anschluss verwandelte aber Christian Schreyer nervenstark einen 7-Meter-Strafwurf, sodass beim Spielstand von 16:14 die Seiten gewechselt wurden. Wacker kam nach der Pause sehr gut in die Begegnung zurück. Durch wichtige Treffer von Kreisläufer Michael Lauer und Christian Toth bauten die Burghauser die Führung in der 35 Minute wieder auf 18:15 aus. Der Landesligaabsteiger hielt den TVA zwar über den weiteren Spielverlauf auf Distanz, verpasste es aber die Führung weiter auszubauen. Das Landkreisderby blieb somit absolut spannend und entwickelte sich immer mehr zu einem wahren Krimi. Als Florian Staudhammer in der 47. Minute zur 23:20-Führung einwarf, schwanden dem SVW nun zunehmend die Kräfte, wobei sich die verletzungsbedingten Ausfälle von David Derek (Meniskusoperation), Christoph Schreyer (Schulter) und Tobias Bieringer (Nasenbeinbruch) deutlich bemerkbar machten. Im Tor sorgte nun Alexander Langenfaß für den nötigen Rückhalt. Der Routinier vereitelte eine Reihe von gut herausgespielten Altöttinger Torchancen und bewahrte damit seine Mannschaft vor einem drohenden Rückstand. Nachdem Cristian Toth in der 54. Minute durch seine dritte Zeitstrafe und einer anschließenden blauen Karte disqualifiziert wurde, witterte der TVA nochmals seine Chance, um die Partie zu drehen. Die beiden Lokalrivalen kämpften ab sofort um jeden Zentimeter des Hallenbodens. Als Kalchauer in der 55. Minute die 26:24-Führung erzielte, erhöhte Altötting nochmals den Druck und glich in der 57. Minute zum 26:26 durch Tore von Felix Zepf und Johannes Resch aus. Staudhammer erhöhte kurz darauf mit einem weiteren sehenswerten Wurf von der Außenposition auf 27:26, ehe Langenfaß zwei Minuten vor dem Ende einen 7-Meter-Strafwurf von Felix Zepf parieren konnte. Michael Kalchauer konnte den Abpraller mit einer Energieleistung absichern, sodass der SVW nun die Möglichkeit besaß die Begegnung endgültig zu entscheiden. Allerdings schloss der SVW den folgenden Angriff viel zu überhastet ab, sodass Altötting im Gegenzug über Zepf noch zum 27:27-Ausgleich kam. Die letzte Burghauser Torchance, bei der es dem SVW an der notwendigen Cleverness fehlte, vereitelte letztendlich TVA-Schlussmann Dominik Starflinger mit einer starken Parade, die dem TVA das Unentschieden sicherte. Der SVW hat dennoch gezeigt, dass trotz des Landesligaabstiegs, verbunden die mit dem großen Kaderumbruch, eine erfolgreiche Saison in der Bezirksoberliga möglich ist. Am kommenden Samstag bestreiten die Herzogstädter bereits ihr nächstes Heimspiel gegen den TSV 1861 Mainburg, der nur mit der gleichen Einstellung, wie im Landkreisderby, zu bezwingen sein wird. Anpfiff ist um 17 Uhr in der Sportparkhalle. Für den SV Wacker Burghausen spielten Daniel Donner, Alexander Langenfaß und Bernd Gutzer im Tor sowie Florian Staudhammer (8), Cristian Toth (7), Michael Kalchauer (4), Christian Schreyer (3/1), Thomas Reitmeier (2), Tony Ivankovic (2), Michael Lauer (1), Nemanja Radic, Ferdinand Strasser und Korbinian Schmid. |